Unsere Gedanken und Emotionen können uns auf positive Weise beeinflussen, aber auch negative Auswirkungen haben. Die 5 Kleshas beschreiben die häufigsten mentalen Hindernisse, die unser Wohlbefinden beeinträchtigen können. In diesem Blog werden wir uns damit befassen, wie sie uns beeinflussen und wie wir sie überwinden können.
Einleitung:
Was sind Kleshas und wie beeinflussen sie uns?
Unser Geist ist ständig in Bewegung und produziert unzählige Gedanken und Emotionen. Doch nicht alle davon sind positiv oder hilfreich für uns. Die Yoga-Philosophie beschreibt fünf Kleshas, die als negative Einflüsse auf unseren Geist und unser Verhalten wirken können. Kleshas sind wie Schleier, die unsere Wahrnehmung trüben und uns daran hindern, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist. Der erste Klesha ist Avidya, was Unwissenheit bedeutet. Wenn wir uns selbst oder andere falsch wahrnehmen oder Dinge falsch interpretieren, kann das zu Fehlentscheidungen und Leid führen. Der zweite Klesha ist Asmita - unser Selbstbild. Wenn wir uns zu sehr mit unserem Ego identifizieren und uns über unsere Leistungen definieren, können wir anfällig für Enttäuschungen und Ängste werden. Raga - Gier - ist der dritte Klesha. Wenn wir uns an Dinge oder Menschen klammern und glauben, dass sie uns glücklich machen werden, setzen wir uns selbst unter Druck und können Enttäuschungen erleben. Dvesha - Abneigung - ist der vierte Klesha. Wenn wir Dinge oder Menschen ablehnen oder verurteilen, schränken wir unsere Sichtweise ein und verpassen möglicherweise Chancen zur persönlichen Entwicklung. Der fünfte Klesha ist Abhinivesa - die Angst vor dem Tod. Wenn wir uns ständig Sorgen um unsere Sterblichkeit machen, können wir den Moment nicht genießen und unser Leben nicht vollständig leben. Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder von uns von diesen Kleshas betroffen sein kann. Doch es gibt Wege, um eine positivere Sichtweise auf negative Gedanken und Emotionen zu entwickeln. Yoga-Praktiken wie Meditation, Achtsamkeit und Selbstreflexion können uns helfen, unsere Gedanken und Emotionen bewusster wahrzunehmen und sie besser zu regulieren. Wenn wir lernen, uns von unseren negativen Gedanken und Emotionen zu distanzieren und stattdessen mit Liebe und Mitgefühl auf uns selbst und andere zu schauen, können wir unser Leben in eine positive Richtung lenken. Insgesamt sind die fünf Kleshas ein wichtiger Aspekt der Yoga-Philosophie, der uns daran erinnert, dass unser Geist sehr mächtig ist und dass wir die Kontrolle über unsere Gedanken und Emotionen haben. Indem wir uns bewusster werden, können wir unser Leben verbessern und mehr Frieden und Glück erfahren.
Klesha 1: Avidya (Unwissenheit)
Avidya, das erste Klesha, bezieht sich auf Unwissenheit oder mangelndes Bewusstsein. Oftmals sind wir uns nicht bewusst über unsere eigene Natur oder unsere Gedanken und Emotionen. Wir identifizieren uns mit unseren Gedanken und glauben, dass sie die Wahrheit sind. Doch in Wirklichkeit sind unsere Gedanken oft von Vorurteilen, Erfahrungen und Erwartungen geprägt. Avidya kann uns daran hindern, uns selbst und andere wirklich zu verstehen. Es kann auch dazu führen, dass wir uns in Situationen befinden, die uns unglücklich machen. Um Avidya zu überwinden, ist es wichtig, unser Bewusstsein zu erweitern und uns selbst besser kennenzulernen. Durch Achtsamkeit können wir lernen, unsere Gedanken und Emotionen zu beobachten, ohne uns von ihnen beeinflussen zu lassen. Wir können lernen, unsere Vorurteile und Erwartungen loszulassen und eine offene Haltung gegenüber anderen Menschen und Situationen einzunehmen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Avidya ein natürlicher Teil des menschlichen Seins ist. Niemand ist perfekt und jeder hat blinde Flecken. Indem wir jedoch anerkennen, dass Unwissenheit ein Problem sein kann und unser Bestes tun, um unser Bewusstsein zu erweitern, können wir positive Veränderungen in unserem Leben bewirken.
Klesha 2: Asmita (Selbstbild)
Asmita (Selbstbild), das zweite Klesha, beschreibt das Selbstbild, das wir von uns haben. Es geht darum, wie wir uns selbst wahrnehmen und bewerten. Oftmals neigen wir dazu, uns mit anderen zu vergleichen und uns dabei schlechter oder besser zu fühlen. Wir identifizieren uns mit unseren Gedanken, Emotionen und Handlungen und glauben, dass sie unser wahres Selbst ausmachen. Doch in Wirklichkeit sind diese nur vorübergehende Zustände unseres Geistes. Asmita kann dazu führen, dass wir uns auf unsere vermeintlichen Stärken konzentrieren und andere Aspekte unserer Persönlichkeit ignorieren oder verdrängen. Dadurch entwickeln wir ein verzerrtes Bild von uns selbst und sind nicht in der Lage, unser volles Potenzial auszuschöpfen. Um Asmita zu überwinden, ist es wichtig zu erkennen, dass unser wahres Selbst jenseits unserer Gedanken und Emotionen liegt. Wir sollten lernen, uns selbst objektiv zu betrachten und unsere Schwächen genauso anzunehmen wie unsere Stärken. Durch regelmäßige Meditation können wir lernen, unseren Geist zu beruhigen und eine tiefere Verbindung zu unserem wahren Selbst herzustellen. Wenn wir unser Selbstbild transformieren können, werden wir in der Lage sein, unsere Handlungen bewusster zu gestalten und authentischer zu leben. Wir werden weniger anfällig für negative Gedanken und Emotionen sein und stattdessen mehr Freude und Zufriedenheit in unserem Leben erfahren.
Klesha 3: Raga (Gier)
Raga, auch bekannt als Gier, ist ein weiteres Klesha, das uns negativ beeinflussen kann. Es beschreibt das Verlangen nach materiellen Dingen und Vergnügen sowie die Unfähigkeit, sich von diesen zu lösen. Wenn wir uns auf unsere Bedürfnisse und Wünsche konzentrieren, können wir uns von anderen und unserem spirituellen Selbst entfremden. Raga kann in vielen Formen auftreten, einschließlich der Sucht nach Essen, Geld, Macht oder sogar Liebe. Wir können uns in einem endlosen Zyklus des Verlangens befinden, in dem wir nie zufrieden sind und immer mehr wollen. Um Raga zu überwinden, müssen wir lernen, unser Verlangen zu kontrollieren und unsere Prioritäten neu auszurichten. Indem wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und unsere Bedürfnisse von unseren Wünschen trennen, können wir uns auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Es ist auch wichtig zu erkennen, dass das Verlangen nach materiellen Dingen niemals vollständig befriedigt werden kann. Das Streben nach Glück durch äußere Umstände wird immer unvollständig bleiben. Stattdessen müssen wir lernen, wahres Glück innerhalb von uns selbst zu finden. Durch Meditation und Achtsamkeit können wir unser Bewusstsein schärfen und uns von den Begrenzungen unserer Wünsche befreien. Wir können lernen, unsere Gedanken und Emotionen zu beobachten und sie nicht als Teil unserer Identität anzunehmen. Indem wir Raga überwinden, können wir uns von der unkontrollierten Gier befreien und ein erfüllteres Leben führen. Wir können uns auf unsere spirituelle Reise konzentrieren und uns mit unserem wahren Selbst verbinden.
Klesha 4: Dvesha (Abneigung)
Dvesha (Abneigung), ist eine der fünf Kleshas, die uns in unserem Leben beeinflussen können. Abneigung kann auf verschiedene Arten manifestieren - von der Abneigung gegenüber einer bestimmten Person oder Situation bis hin zur Ablehnung von Emotionen und Gedanken. Wenn wir uns von unseren negativen Gefühlen und Gedanken abwenden, können wir uns jedoch selbst blockieren und unsere geistige Entwicklung einschränken. Um die Herausforderungen zu meistern, die mit Dvesha einhergehen, ist es wichtig, sich bewusst zu werden, wenn diese Emotionen aufkommen. Wir sollten uns fragen, warum wir diese Abneigungen empfinden und ob sie wirklich gerechtfertigt sind. Wenn wir uns bewusst machen können, dass unser negatives Empfinden nur eine vorübergehende Reaktion auf eine bestimmte Situation ist, können wir lernen, unsere Gedanken und Gefühle besser zu kontrollieren. Es ist auch wichtig zu erkennen, dass jeder Mensch seine eigene Perspektive hat und dass unsere Meinungen nicht immer objektiv sind. Wenn wir lernen können, unsere eigenen Vorurteile zu erkennen und offen für andere Perspektiven zu sein, können wir unser Verständnis erweitern und unsere Fähigkeit verbessern, in schwierigen Situationen ruhig und besonnen zu bleiben. Letztendlich geht es bei der Überwindung von Dvesha darum, sich selbst näher kennenzulernen und ein tieferes Verständnis für die Welt um uns herum zu entwickeln. Indem wir lernen, unsere negativen Gedanken und Emotionen anzunehmen und zu verstehen, können wir uns auf den Weg machen, um eine positivere Sichtweise auf das Leben zu entwickeln.
Klesha 5: Abhinivesa (Angst vor dem Tod)
Abhinivesa (Angst vor dem Tod), ist eine der tiefsten und schwerwiegendsten Kleshas. Es ist die Angst vor dem Unbekannten, dem Ende des Lebens und der Unsicherheit darüber, was danach kommt. Diese Angst kann uns lähmen und uns davon abhalten, das Leben in vollen Zügen zu genießen, da wir ständig besorgt sind und uns Sorgen machen. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass das Leben endlich ist und dass wir alle eines Tages sterben werden. Anstatt uns von dieser Erkenntnis einschüchtern zu lassen, sollten wir sie als Ansporn nutzen, um jeden Moment unseres Lebens vollständig zu leben und zu schätzen. Wir sollten uns darauf konzentrieren, die Dinge zu tun, die uns glücklich machen, unsere Beziehungen zu pflegen und unseren Zweck im Leben zu erfüllen. Es mag schwierig sein, diese Angst vollständig abzuschütteln, aber es gibt verschiedene Techniken wie Meditation oder Yoga-Übungen, die helfen können. Indem wir uns bewusst auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren und unsere Gedanken nicht durch Zukunftsängste belasten lassen, können wir ein tieferes Verständnis für unsere Existenz entwickeln. Wir sollten auch bedenken, dass der Tod keine Endstation ist. Je nach Glaubensrichtung kann der Tod auch als Beginn eines neuen Zyklus oder einer neuen Reise betrachtet werden. Wenn wir also an etwas Größeres glauben als nur an unser physisches Dasein auf diesem Planeten, kann uns das helfen, unseren Frieden mit dem Tod zu finden. Insgesamt ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass Abhinivesa eine natürliche Klesha ist und dass es normal ist, Angst vor dem Tod zu haben. Wir sollten jedoch nicht zulassen, dass diese Angst unser Leben beherrscht und uns davon abhält, vollständig zu leben. Stattdessen sollten wir uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren und jeden Moment in vollen Zügen genießen.
Wege für eine positivere Sichtweise auf negative Gedanken und Emotionen
Negative Gedanken und Emotionen können uns in vielen Situationen belasten. Doch es gibt Wege, um eine positivere Sichtweise auf sie zu entwickeln. Eine Möglichkeit ist, sich bewusst zu machen, dass die Kleshas – Avidya, Asmita, Raga, Dvesha und Abhinivesa – uns beeinflussen und oft die Ursache für unsere negativen Gedanken und Emotionen sind. Indem wir uns mit den verschiedenen Kleshas auseinandersetzen und ihre Einflüsse auf uns erkennen, können wir lernen, unsere Reaktionen bewusster zu gestalten. Eine weitere Möglichkeit ist es, Achtsamkeit zu üben und sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Durch diese Praxis können wir negative Gedanken und Emotionen schneller erkennen und loslassen. Auch das Reflektieren über positive Erlebnisse kann helfen, eine positivere Sichtweise auf negative Gedanken und Emotionen zu entwickeln. Indem wir uns an positive Erfahrungen erinnern und diese in unser Bewusstsein rufen, können wir unsere Stimmung heben und negative Gedanken und Emotionen besser verarbeiten. Es ist wichtig zu verstehen, dass negative Gedanken und Emotionen Teil des menschlichen Lebens sind. Indem wir lernen, sie bewusster wahrzunehmen und mit ihnen umzugehen, können wir unser Wohlbefinden steigern und eine positivere Sichtweise auf das Leben entwickeln.
Fazit
Abschließend lässt sich festhalten, dass die 5 Kleshas uns in unserem Leben beeinflussen und negative Gedanken und Emotionen hervorrufen können. Doch es gibt Wege, um eine positivere Sichtweise auf diese Herausforderungen zu entwickeln. Indem wir uns bewusst machen, welche Kleshas uns gerade beeinflussen und welche Gedanken und Emotionen dadurch entstehen, können wir beginnen, uns von ihnen zu lösen. Wir sollten lernen, unsere Gedanken und Emotionen zu beobachten, ohne sie zu bewerten oder zu verurteilen. Stattdessen sollten wir uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren und unsere Aufmerksamkeit auf positive Dinge lenken. Auch Achtsamkeitsübungen wie Meditation oder Yoga können helfen, die Kleshas zu überwinden und mehr Gelassenheit und Zufriedenheit im Leben zu finden. Es ist wichtig zu verstehen, dass es ein stetiger Prozess ist und es Zeit braucht, um alte Gewohnheiten loszulassen. Doch mit Geduld und Übung wird es uns gelingen, eine positivere Einstellung gegenüber negativen Gedanken und Emotionen zu entwickeln und ein erfüllteres Leben zu führen. Indem wir uns bewusst machen, dass negative Gedanken und Emotionen Teil des menschlichen Lebens sind, können wir lernen, sie anzunehmen und mit ihnen umzugehen. Wir sollten erkennen, dass diese negativen Gefühle vorübergehend sind und nicht unsere wahre Identität ausmachen. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass jeder von uns unterschiedlich auf die Kleshas reagiert. Was für den einen eine Herausforderung darstellen kann, mag für den anderen kein Problem sein. Daher sollte man sich selbst nicht verurteilen oder vergleichen. Eine weitere Möglichkeit zur Überwindung der Kleshas besteht darin, positive Gewohnheiten in unseren Alltag einzubauen. Das regelmäßige Praktizieren von Yoga-Übungen oder Meditation kann helfen, unseren Geist zu beruhigen und unser Bewusstsein zu erweitern. Zudem sollten wir versuchen Mitgefühl gegenüber uns selbst sowie anderen Menschen zu entwickeln. Indem wir liebevoll mit uns umgehen und Verständnis für andere haben , schaffen wir Raum für Wachstum sowohl bei uns als auch bei denen um uns herum. Insgesamt geht es also darum ein Gleichgewicht zwischen positiven Gedanken/Emotionen und dem Umgang mit Negativitäten im Leben finden. Die 5 Kleshas dienen dabei als Leitfaden dafür wie man seine eigene geistige Entwicklung fördert indem man lernt sich besser kennen zulernen und mehr Friede und Glück erfährt.